Psychische Gesundheit ist ein Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und etwas zu ihrer Gemeinschaft beitragen kann. (Definition der WHO von 1986 aus der Ottawa Charta)
Am 21. November 1986 fand in Ottawa die erste internationale Konferenz zur Gesundheitsförderung statt.
Dort wurde eine Charta verabschiedet, die zum aktivem Handeln bis zum Jahr 2000 und darüber hinaus aufruft, mit dem Ziel „Gesundheit für alle“ .
Die Konferenz verstand sich in erster Linie als eine Antwort auf die wachsenden Erwartungen an eine neue öffentliche Gesundheitsbewegung. Die Diskussion befasste sich vorrangig mit Erfordernissen in Industrieländern, es wurden aber auch Probleme aller anderen Regionen erörtert.
(Quelle: Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung, 1986 (who.int))
Psychische Störungen können jeden treffen. Wenn sie frühzeitig diagnostiziert werden, können die meisten, genauso wie körperliche Leiden, gut behandelt und geheilt werden.
(Quelle: Stigma - Aktionsbündnis Seelische Gesundheit)
"Jeder kann im Laufe seines Lebens psychisch erkranken. Wie die Statistiken zeigen, betrifft das Thema mehr Menschen als allgemein angenommen wird. Auch wenn Belastungen am Arbeitsplatz nicht der einzige Grund für die Entstehung von psychischen Erkrankungen sind, stellt die Arbeitswelt doch einen wichtigen Lebensbereich dar, in dem psychische Störungen entstehen und auftreten können. Viele Betroffene verschweigen ihre Probleme aus Angst, nicht eingestellt zu werden, den Arbeitsplatz zu verlieren oder aus Sorge vor Ausgrenzung.[...]" (Aus dem Vorwort der Broschüre "Psychisch krank im Job" praxishilfe-psychisch-krank-im-job.pdf (seelischegesundheit.net))
Bundesweit erfüllt mehr als jeder vierte Erwachsene im Zeitraum eines Jahres die Kriterien einer psychischen Erkrankung. Zu den häufigsten Krankheitsbildern zählen Angststörungen, Depressionen und Störungen durch Alkohol- oder Medikamentengebrauch. Für die knapp 18 Millionen Betroffenen und ihre Angehörigen ist eine psychische Erkrankung mit massivem Leid verbunden und führt oft zu schwerwiegenden Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben. (Quelle: Zahlen und Fakten - Schwerpunkte - DGPPN Gesellschaft)
Der Bereich der psychischen Erkrankungen (ICD-10 F00-F99) hat in den letzten zehn Jahren für die Arbeitswelt erheblich an Bedeutung gewonnen. Anders als noch in den frühen 2000er Jahren, in denen Beschäftigungslose überproportional von psychischen Diagnosen betroffen waren, sind es im letzten Jahrzehnt die Berufstätigen, bei denen psychisch bedingte Fehlzeiten auffällig zunehmen. (Quelle: Statistiken zu psychischen Erkrankungen | Statista)
Psychische Erkrankungen zählen in Deutschland nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bösartigen Neubildungen und muskuloskelettalen Erkrankungen zu den vier wichtigsten Ursachen für den Verlust gesunder Lebensjahre. (Quelle: 20230104_Factsheet_Kennzahlen.pdf (dgppn.de))
Die Betroffenen sehen sich aufgrund ihrer Krankheit mit einem negativen Stereotyp konfrontiert. Sie müssen häufig erfahren, wie sich Menschen aufgrund ihrer Erkrankung von ihnen abwenden oder wie ihnen Lebenschancen genommen werden. Menschen mit psychischen Erkrankungen werden vielfach aus unserer Gesellschaft ausgegrenzt.
Diesen Prozess nennt man in der Fachsprache Stigmatisierung. Das Stigma, das einer psychischen Erkrankung angelastet wird, erweist sich für die Betroffenen als schwerwiegende zusätzliche Belastung. Stigmatisierung gilt daher auch als „zweite Krankheit”. Sie kann nicht nur den Heilungsprozess behindern, sondern häufig auch eine frühzeitige Diagnose und Behandlung. Denn aufgrund der negativen Attribute, die mit psychischen Erkrankungen verbunden werden, gehe viele Betroffene nicht oder erst spät zum Arzt, um die Diagnose „psychisch krank” zu vermeiden [...].
(Quelle: Stigma - Aktionsbündnis Seelische Gesundheit)
Gesundheitsprobleme bei Menschen mit schweren und chronischen psychischen Erkrankungen zeigen sich häufig durch eine geminderte Leistungsfähigkeit in Bereichen wie Wohnen, Bewältigung alltäglicher Aufgaben, Gestaltung und Strukturierung des Tages oder der Freizeit [...]. Betroffene fühlen sich aufgrund ihrer Krankheit oftmals von ihrer Umgebung isoliert, soziale Kontakte werden vermisst [...]. Diese Beeinträchtigungen alltagspraktischer und sozialer Fertigkeiten verschlechtern wiederum Erkrankungsverlauf und Lebensqualität [...]. (Quelle: Teilhabekompass 2 - DGPPN Teilhabekompass)
Gemeinschaftliche Selbsthilfe kann also eine hilfreiche Ergänzung sein.
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Zum Weiterlesen (es folgen Links zu Drittanbietern):
Teilhabekompass - DGPPN Teilhabekompass
Statistiken zu psychischen Erkrankungen | Statista