Herzlich Willkommen zur Aktionswoche digital: Suchtselbsthilfe Thüringen

vom 20.09. bis zum 26.09.2021

In der gesamten Woche gibt es verschiedene digitale Veranstaltungen zu Themen der Suchtselbsthilfe. Es werden zahlreiche Vorträge und Workshops angeboten. Unter anderem können sich Teilnehmende zu Jugendlichen und Glücksspiel, Medienabhängigkeit, Verhaltenssüchten und das Lotsennetzwerk der Suchtselbsthilfe informieren und mit Expertinnen und Experten in Austausch kommen. 

Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern.

Grußwort der Ministerin Heike Werner

 

Sehr geehrte Teilnehmerinnen und Teilnehmer,

 

als für Gesundheit zuständige Ministerin im Freistaat Thüringen freue ich mich sehr über Ihr Interesse und Ihr Mitwirken an der Aktionswoche zur Suchtselbsthilfe.

Den Bereich der Selbsthilfe insgesamt, aber gerade auch bei Abhängigkeitserkrankungen, halte ich für eine wichtige Säule im System der Suchthilfe. Denn aus der eigenen Betroffenheit heraus kann man seine eigene Erkrankung und die des anderen viel besser verstehen. Dies wiederum ist Voraussetzung für eine gelingende Hilfestellung sowie Unterstützung.

Wir können es deswegen gar nicht hoch genug einschätzen, dass wir in Thüringen ein flächendeckendes Netz von 115 Selbsthilfegruppen mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern aufbauen konnten. In diesen Gruppen engagieren sich 1700 Mitglieder, denen mein Dank und hohe Anerkennung gebühren.

Gelingen kann dies nur, weil die Thüringer Landesstelle für Suchtfragen e. V. die Selbsthilfe fördert und sich für die Weiterentwicklung entsprechender Angebote einsetzt. Unterstützt wird sie dabei von der Landeskontaktstelle für Selbsthilfe Thüringen e. V. (LaKoST). Diese wiederum koordiniert die 22 Thüringer Selbsthilfekontaktstellen, organisiert Fortbildungen und betreibt Öffentlichkeitsarbeit.

Die genannten Organisationsstrukturen halte ich für sachgerecht und notwendig. Sie werden deswegen aus dem Landeshaushalt unmittelbar gefördert.

Jedoch hat die Corona-Pandemie gerade auch im Bereich der Selbsthilfe zu starken Einschränkungen geführt. Treffen der Gruppe vor Ort waren plötzlich nicht mehr möglich, weil die notwendigen Hygienemaßnahmen in den kleinen Räumen nicht umgesetzt werden konnten. Hinzu kam die Befürchtung, sich als ohnehin schon kranker Mensch in der Gruppe auf engem Raum mit dem Virus zu infizieren.

Ein Ausweichen auf digitale Strukturen, zum Beispiel Chat-Gruppen oder Videokonferenzen, kam nur im Einzelfall zustande. Das hängt gegebenenfalls damit zusammen, dass die Personen in der Selbsthilfe immer älter werden. Das ist eine durchaus positive Entwicklung, gemeint ist aber, dass wir mehr junge Menschen für die Suchtselbsthilfe motivieren und gewinnen müssen.

Zunächst freue ich mich aber darüber, dass durch die Fortschritte beim Impfen und den Rückgang der Fallzahlen fast überall in Thüringen wieder Treffen vor Ort in der Gruppe und Veranstaltungen möglich sind.

 

Die Vielzahl an Krankheitsbildern in der Selbsthilfe spiegelt sich im Programm der Aktionswoche wider. Das Spektrum reicht von der Glücksspielsucht, der Abhängigkeit von Medien, dem Drogenkonsum in der Familie und bei Schwangerschaft bis hin zum Konsum von illegal erworbenen Suchtmitteln in der Partyszene. Insofern müsste für jede Interessierte und jeden Interessierten etwas dabei sein.

In diesem Sinne wünsche ich allen an der Aktionswoche Teilnehmenden interessante und neue Erfahrungen sowie für sich selbst gewinnbringende Erkenntnisse. Den Organisierenden gebührt bereits an dieser Stelle mein Dank für die umfassende Vorbereitung der Veranstaltung.

Ihre

Heike Werner,

Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie